01 Ramadan in Eurem Unternehmen

5 Hacks dazu, wie kleine Veränderungen einen großen Unterschied machen ⤵️

Feb. 28, 2025

Willkommen zur ersten Ausgabe! 🙋🏻‍♀️

Ich freue mich, mit Euch in diesem Newsletter Themen aus der DACH-Arbeitswelt zu beleuchten. Zum Auftakt widme ich mich dem Ramadan – einer besonderen Zeit für Muslim*innen, die in Unternehmen oft wenig Beachtung findet. Wie können Arbeitgeber*innen echte Wertschätzung zeigen? Welche kleinen Veränderungen können einen großen Unterschied machen?

Viel Spaß beim Lesen, ganz liebe Grüße & Salam

Merve 🖤

Was bedeutet Ramadan?

Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders und eine Zeit des Fastens, der spirituellen Besinnung und des Gebets. Fastende verzichten von Beginn der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und andere Genussmittel. Auch diesen Monat nutzen viele Muslim*innen für Wohltätigkeit und Gemeinschaft. 2025 beginnt das Fasten am 1. März und endet am 30. März1. Das Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr) beginnt am 31. März.

Was sind die Basics für Unternehmen?

Sensibilisierung in der Kommunikation
- Informiert Eure Mitarbeitenden & Kolleg:innen, dass der Fastenmonat beginnt, und wünscht einen gesegneten Ramadan.
- So eine Nachricht sorgt dafür, dass sich Eure muslimischen Mitarbeitenden geschätzt und gesehen fühlen.
- Viele Unternehmen machen den Fehler, über den Ramadan zwar extern zu kommunizieren, vernachlässigen jedoch die interne Kommunikation.
Respekt vor verändertem Alltag
- Beachtet, dass Eure Mitarbeitenden einen veränderten Tagesablauf und Schlafrhythmus in dieser Zeit haben. Überlegt Euch, welche veränderten Rahmenbedingungen Ihr bieten könnt:
  - Flexible Arbeitszeiten (Gleitzeit, Schichtwechsel).
  - Arbeitsort (Homeoffice möglich machen).
  - Angepasste Pausen für Gebet oder Fastenbrechen.
  - Rücksicht bei der Terminsetzung (Workshops, Meetings, Vor-Ort-Termine reduzieren).
  - Gebetsräume und Rückzugsorte (bspw. während der Mittagszeit).
  - Dienstreisen nach Möglichkeit vermeiden.
Feierlichkeiten berücksichtigen
- Feiert die Feste, wie sie fallen! Ermöglicht Euren Mitarbeitenden, an Eid al-Fitr den Tag freizunehmen.
- Falls dies nicht möglich ist: Organisiert ein gemeinsames Frühstück oder Mittagessen zum Festtag.
- Sendet unbedingt eine Gratulationsnachricht am Morgen des Festtags (nicht am Vorabend):
  - „Eid Mubarak! Ein gesegnetes Fest des Fastenbrechens an Euch und Eure Familien!“

Von Basics zu Best Practices!

Gemeinsames Fastenbrechen
- Veranstaltet ein Fastenbrechen für Eure Mitarbeitenden. Ihr könnt die Zugehörigkeit zum Unternehmen und das Teamgefühl durch ein gemeinsames, festlicheres Essen stärken. Achtet darauf, dass Speisen den religiösen Vorschriften entsprechen (Halal Catering und kein Alkohol).
Spendenaktionen & Zusammenarbeit mit Organisationen
- Arbeitet mit lokalen Moscheen oder bundesweit aktiven muslimischen Netzwerken zusammen, um beispielsweise durch Spendenaktionen gemeinsam mit weiteren Vereinen armutsbetroffene oder hungernde Menschen zu unterstützen.

Das Ramadan-Einmaleins

Nicht alle Muslim*innen können oder müssen fasten. Respektiert individuelle Bedürfnisse und Präferenzen. Bevor Ihr muslimische oder muslimisch gelesene Mitarbeitende für Erklärungen heranzieht, informiert Euch zunächst eigenständig.

Vermeidet aufdringliche Fragen und Bemerkungen:

❌ „Warum fastest Du?“

❌ „Warum fastest Du nicht?“

❌ „Das ist doch ungesund!“

❌ „Auch kein Wasser?“

❌ „Nimmst Du dadurch ab?“

Mit diesen einfachen Maßnahmen können Unternehmen ein wertschätzendes Umfeld schaffen und ihre muslimischen Mitarbeitenden in der besonderen Zeit des Ramadans unterstützen. … und jetzt seid Ihr dran!

❓Eine Frage von Euch:

Wie lange kann die Frühmahlzeit (Suḥūr) eingenommen werden, und wann genau beginnt das Fastenbrechen (Iftār)?

Die Frühmahlzeit (Suḥūr) endet mit der Morgendämmerung (Fajr-Gebet). Das Fastenbrechen (Iftār) beginnt bei Sonnenuntergang (Maghrib-Gebet). Die genauen Zeiten variieren je nach Standort und können (online) in Gebetskalendern nachgeschaut werden.